Das "kostenlose" Vergnügen


"Ganz ohne Geld: 12 Mal Braunschweig erleben und entdecken" - unter dieser Überschrift trägt die Braunschweiger Zeitung zwölf Freizeitangebote zusammen, "die kostenlos sind". Illustriert mit einem historischen Foto und versehen mit der etwas vagen Erläuterung, es träfen sich vor der Magnikirche und auf dem Löwenwall "hin und wieder Boulespieler", empfiehlt ein Artikel unseren Sport als Freizeitvergnügen, neben 11 weiteren Vorschlägen, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie des pekuniären Einsatzes sämtlich nicht bedürfen. Das stimmt, und stimmt auch wieder nicht, denn regelmäßigzu festen Zeitenviermal in der Woche, treffen sich auf Braunschweigs beiden zentralen öffentlichen Bouleplätzen, sommers wie winters, Pétanquespieler aus vielen Vereinen oder auch Ungebundene in beträchtlicher Zahl und keineswegs nur aus der Region, um nicht zuletzt durch ihr Beispiel dazu anzuregen, es ihnen gleichzutun und die Braunschweiger Bouleszene zu vergrößern. Nicht aber, weil es nichts kostet, sondern vielmehr, weil die Sache es Wert ist. Bedarf es auch des Geldes nicht, hier die Freuden des Kugelspiels zu genießen, so kostet es doch etwas, nämlich Hingabe, Aufmerksamkeit, Trainingsfleiß, Engagement mithin also einige Mühen, sich die Faszination der Französischsten aller Sportarten zu erschließen. Doch sollte sich niemand davon abschrecken lassen, denn das weiß jeder Kaufmann nur zu gut: Es zählen nicht die Kosten allein, entscheidend ist der Gewinn, denn vieles, das nichts kostet - geben wir es ruhig zu - das ist auch nichts wert. Manches jedoch, das zunächst teuer bezahlt schien, hat hernach reichen Zins erbracht. Mag dieser sich auch gegenwärtig allenthalben rarmachen, bei uns bleibt er garantiert.

 

Artikel entdeckt von Sebastian

Text: Thorsten

Geschrieben: 2022