"In dem ganzen Weltall ist überhaupt keine Kraft, welcher nicht eine andere zu ihrer Beschränkung zur Seite oder entgegengestellt wäre."
Ignaz Heinrich Carl Freiherr von Wessenberg-Ampringen (1774 - 1860)
Mit den allgegenwärtigen Turmkränen, die auf Baustellen schwere Lasten mit Leichtigkeit an jede beliebige Stelle befördern, verbindet den Boulespieler ein Problem, das es zu lösen gilt. Die zu befördernde Masse befindet sich nämlich in exponierter Lage an einem langen Ausleger und entfernt sich zudem noch vom Zentrum, auf dem die Konstruktion ruht. So droht diese ins Ungleichgewicht zu geraten. Die technische Lösung beruht auf Gegengewichten, die an einem "zweiten Arm" hängend, die Struktur ausbalancieren
Boulespieler, die im Kreis stehend, Kugel und Arm gen Ziel schwingen, geraten durch beider Gewicht und dabei wirkende Kräfte ebenfalls leicht aus ihrer Ruhelage. Anfänger reagieren instinktiv, indem sie ein Bein anheben, um sich auszutarieren, was freilich verboten ist. Mit der Zeit lernt der Spieler, durch gleichgewichtiges Stehen [1] und Einsatz von Körperspannung, die beim Wurf wirkenden Kräfte besser im Zaum zu halten.
Bei den Profis lässt sich abschauen, wie dieser Ausgleich eleganter herbeizuführen ist [2]: Geht der Wurfarm samt Kugel nach vorn, bewegt sich sein Gegenüber in die entgegengesetzte Richtung. Der
das Gegengewicht bildende Arm wird dabei während der Ausholbewegung bereits ein gutes Stück hinter dem Rücken positioniert. In der finalen Wurfphase, kurz
bevor die Kugel die Hand verlässt, wenn also die größten Kräfte wirken, vollführt er für kurze Zeit einen Rückschwung. Beide Arme verhalten sich also in etwa spiegelbildlich. Der Spieler muss auf
diese Weise weniger Körperspannung einsetzen, um Vorwärtsbewegung und Tordieren des Rumpfes zu vermeiden.
Den zweiten Arm nicht unbenutzt zu lassen, ihn vielmehr zum Ausgleich einzusetzen, ist ein Teil jenes guten Wurfstils, den man sich besser früher als zu spät aneignen sollte [3]. Bewusst ausgeführt, erhöht die beschriebene Bewegung nämlich den Koordinationsaufwand und entfaltet ihr Potenzial erst, wenn sie unbewusst und vollkommen natürlich erfolgt. Dann aber ermöglicht sie es, die Masse so zu bewegen, wie es ein Präzisionssport verlangt – mit Leichtigkeit.
Thorsten
[1]Siehe hierzu: "Die Füße"
[2] Ein Film veranschaulicht die hier beschriebene Bewegung in Zeitlupensequenzen. Zu sehen sind die Bewegungsabläufe vieler erfahrener Spieler: https://www.youtube.com/watch?v=HC1TmmbsdOE
[3] Siehe hierzu: "Stilfragen"
Ergänzung: Ein englischsprachiger Beitrag nimmt sich ebenfalls des Themas an:
https://petanque.wordpress.com/2016/03/07/left-arm-back-for-balance/
Bild, Kran: von tpeluffo auf Pixabay
Bild, Kranich: von Wolfram Faust auf Pixabay
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- Der Artikel "Visualisieren im Pètanque" (ehemals "Der Mythos vom Zielen") wurde überarbeitet und bekam einen anderen Platz in der Gliederung. Insbesondere wurde darauf abgezielt, dass das Thema "Visualisierung", das inhärent bereits das Grundthema des Aufsatzes gewesen war, nun auch mit diesem Begriff angesprochen wird. Der Text wurde überarbeitet und es wurde auf Beziehungen zu später entstandenen Artikeln hingewiesen.
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