Neues Reglement 2017


Das Jahr 2017 bringt Änderungen im Pétanqueregelwerk. Die aktuelle Ausgabe ist auf der Homepage des DPV  abrufbar: http://deutscher-petanque-verband.de/download/offizielle-petanque-spielregeln/?wpdmdl=18242. Nachfolgende Zitate entstammen sämtlich dieser Schrift.

 

Die Seite PTANK.DE hat die wichtigsten Regeländerungen zusammengefasst und konkretisiert: http://www.ptank.de/sammel/Regeln_2017.htm 

 

Diese Sonderseite wurde eingerichtet, um die für uns wichtigen Neuerungen zu sammeln und zu diskutieren. Am Löwenwall wird zwar nicht mit dem Regelheft unter dem Arm gespielt, doch sind einige der Änderungen auch für uns von Bedeutung:

 

 


Das ungültig platzierte Cochonnet


Artikel 7 ● Regelgerechte Entfernungen beim Wurf der Zielkugel (Auszug)

"Wenn die Zielkugel nicht nach obigen Voraussetzungen gültig platziert wird, wird sie der gegnerischen Mannschaft ausgehändigt, die sie auf jede gültige Position des Terrains legen darf. Sie kann auch den Wurfkreis unter den im Reglement genannten Bedingungen zurückverlegen, sollte es nicht möglich sein, aus dem zuvor positionierten Kreis die Zielkugel auf größtmögliche Entfernung zu werfen. In jedem Fall behält die Mannschaft, welche die Zielkugel verloren hat, weil es nicht gelang, die Zielkugel gültig zu platzieren, das Recht, die erste Kugel zu spielen. Das Team, das das Recht zum Zielkugelwurf hat, verfügt über eine Minute, die Zielkugel regelgerecht zu platzieren. Das Team, das die Zielkugel nach missglücktem Zielkugelwurf erlangt, muss die Zielkugel sofort platzieren." 

 

Kommentar: Selbstverständlich steht es jedermann frei, nach eigener Fasson zu spielen. Es gibt aber mindestens zwei Gründe, diese Regeländerung zu übernehmen.

1. Bei Nichtübernahme würde am Löwenwall schnell eine Art Inseldasein entstehen. Es würde dann anders als üblich gespielt, was zu Irritationen führen muss.

2. Die neue Regel zwingt dazu, dem Sauwurf mehr Beachtung zu schenken, wodurch die Taktik belebt werden dürfte.  

 

Bemerkenswert ist zudem, dass sich eine ähnliche Vorgehensweise in der täglichen Praxis bereits herausgebildet hatte. Danach wurde, nach nicht regelkonform erfolgtem Sauwurf, das Cochonnet vom Werfenden einfach in einen Bereich verschoben, der dem Reglement entsprach. Offensichtlich wurde das mehrfache Auswerfen der Zielkugel von den Spielern als störend empfunden. Nun geht das Recht zur Korrektur auf den Gegner über. Der Vorgang bleibt derselbe.


Die Veränderung des Bodens


Artikel 10 ● Veränderungen des Spielgeländes

"Es ist den Spielern ausdrücklich verboten, ein Hindernis, das sich auf dem Spielgelände befindet, zu entfernen, in seiner Lage zu verändern oder zu zerdrücken. Nur der Spieler, der die Zielkugel wirft, darf vorher lediglich die Bodenbeschaffenheit für einen Wurfpunkt („donnée”) ertasten, indem er, allerdings nicht mehr als dreimal, mit einer seiner Kugeln den Boden an dieser Stelle berührt. Jedoch darf der Spieler, der sich darauf vorbereitet zu spielen, oder ein Spieler seiner Mannschaft ein Loch schließen, das durch eine davor gespielte Kugel entstanden ist.9 Bei der Nichtbeachtung voran stehender Bestimmungen, insbesondere aber im Falle des Aufbereitens des Bodens vor einer zu schießenden Kugel, ziehen sich die Spieler die im Kapitel „Disziplin“ in Artikel 35 vorgesehenen Maßnahmen zu." 

 

Kommentar: Die Veränderung des Spielgeländes ist ein Brauch, der immer wieder auflebt. Zwar steht fest, dass ausschließlich solche Veränderungen rückgängig gemacht werden dürfen, die zuvor durch eine gespielte Kugel entstanden sind; dieses darf auch nur an jeweils einer Stelle geschehen. Die Grenzen sind freilich fließend. Der Nachweis, ob eine Kugel Schuld an einer bestimmten Bodenanomalie trägt, dürfte schwer zu erbringen sein. Man sollte sich daher auf das Schließen wirklicher Löcher beschränken, die am Löwenwall nur nach heftigen Regenfällen oder in den wenigen Kieszonen auftreten. Das vorsorgliche Planieren einer Zone mit den Füßen sollte im Eigeninteresse unterbleiben, denn schwierige Bodenverhältnisse machen das Spiel erst interessant. Spieler sollten bestrebt sein, ihre Technik den Verhältnissen anzupassen, und nicht die Verhältnisse gemäß ihrem gegenwärtigen Spielvermögen umzugestalten.